Moritz Strauss

Moritz Strauss

Moritz Strauss 1937

Moritz Strauss wurde am 20.April 1864 in Niederhofheim geboren.

Er war von Beruf Viehhändler, praktizierender Jude, und lebte mit seiner Frau Lina und seinen beiden Kindern Wilhelm und Johanna in der Neugasse 3.
Als sein Erstgeborener erwachsen wurde, ebenfalls den Beruf des Viehhändlers ergriff und Olivia Strauss, geborene Strauss, heiratete und ihn mit dem Enkelkind Hannelore 1929 zum Großvater machte, waren die Zeiten durch Weltwirtschaftskrise und Gründung der NSDAP Ortsgruppe in Bad Soden sehr schwer geworden. Seit 1924 leitete Moritz Strauss als 2. Gemeindevorsteher mit Dr. Max Isserlin die Geschicke der jüdischen Gemeinde und erlebte mit seiner Familie den fortschreitenden Prozess der Entrechtung, Demütigung und Ausgrenzung aus dem täglichen Leben. Seinen Kindern und Schwiegerkindern mit den Enkelkindern Kurt, Ruth und Hannelore gelang die Flucht in die USA. Er war krank geworden und blieb alleine mit seiner Frau Lina zurück.

Drei Monate nach  der Flucht seiner Lieben starb Moritz Strauss am 17. März 1938 im Israel Krankenhaus in Frankfurt. Sein Grab (Nr.286) findet man auf dem jüdischen Friedhof in Bad Soden in der letzten Grabreihe. Es war die drittletzte Beerdigung auf diesem Friedhof. Sein Grabstein benennt das falsche Todesjahr 1937.

 

 

Moritz Strauss letzter frei gewählter Wohnort war das Haus Neugasse 3 in Bad Soden.