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Filmvorführung am 27.Januar 2027
Als vor 85 Jahren, im März 1939, die deutsche Wehrmacht die Tschechoslowakei einnahm, zerschlug sie nicht nur die einzige in Mitteleuropa verbliebene Demokratie. Die Soldaten beseitigten auch die letzte zentraleuropäische Zufluchtsstätte, in der Menschen Schutz gefunden hatten, die aus Deutschland, Österreich und dem Sudetengebiet vor dem nationalsozialistischen Terror geflohen waren. Neben politischen Flüchtlingen waren dies vor allem zehntausende Juden, die in Prag unter erbärmlichen Verhältnissen leben mussten.
Bereits Anfang 1939 war der Engländer Nicholas Winton bei einem Besuch in Prag auf die verzweifelte Situation insbesondere der Kinder unter den jüdischen Flüchtlingen aufmerksam geworden und entschloss sich, in Ergänzung zu den Ende 1938 beginnenden Kindertransporten aus Deutschland und Österreich auch jüdischen Kindern aus Prag zur Flucht nach Großbritannien zu verhelfen.
Die Notwendigkeit dieser Rettungsmaßnahme verschärfte sich mit der Okkupation der Tschechoslowakei durch Deutschland. Insgesamt konnten Winton und sein kleines Team bis Ende August 1939 669 Kinder aus Prag nach Großbritannien bringen; mit Kriegsbeginn am 1. September 1939 endete auch dieser Kindertransport. Nach 1945 blieben die Kindertransporte, auch die aus Prag, jahrzehntelang vergessen.
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Stolpersteine in Bad Soden – Warum ?
Bad Soden, seit 1933 Sitz der Kreisleitung der NSDAP und später der Kreisverwaltung der Deutschen Arbeitsfront, ist heute Kreishauptstadt der Bewegung – Partei und DAF – für den Großkreis Main-Taunus-Obertaunus.
so schrieb es W. Dellzeit in seinem Artikel „Bad Soden am Taunus 33-39-Rückblick und Ausblick“ in der Bad Sodener Zeitung am 22.6.1939. Bad Soden galt überregional als NSDAP-Hochburg und Adolf Hitler war von 1933-1946 Ehrenbürger der Stadt Bad Soden.
Bericht einer Zeitzeugin: D. Thilenius, Ehrenbürgerin von Bad Soden
Am 10.11.1938 haben sich Bad Sodener Bürger, wie im gesamten Dritten Reich schon seit Tagen zuvor, an den Ausschreitungen gegen Juden beteiligt: Insbesondere die Synagoge und die Israelistische Kuranstalt wurden zerstört und die jüdischen Mitbürger vertrieben.
Stolpersteine in Bad Soden machen die Opfer nationalsozialistischer Verfolgung sichtbar. Sie werden am letzten frei gewählten Wohnort verlegt und ermöglichen somit das Gedenken an die Ereignisse und die Menschen. Oft ermöglichen sie Kontakte zu den Familien, die ohne diese Geschehnisse heute unter uns leben würden.
Nähere Einzelheiten zur Nazizeit in Bad Soden, Schwalbach und Hofheim wurden vom Bund Deutscher Pfadfinder 1982 zusammengetragen und im Eigenverlag veröffentlicht: „...als wenn nichts gewesen wäre“ (1) – Die Dokumentation des BDP 1982/87
Die Stolpersteine befinden sich an folgenden Orten:
Ebenfalls eingezeichnet ist der Ort der Gedenktafel für die beiden jungen Männer, die am 26.3.1945 von SS-Männern im Eichwald nahe der Grenzschneise erschossen wurden, siehe diese Dokumentation des BDP.
Die OpenStreetMap-Eintragungen sind hier zu finden.
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